
„Dieses Denkmal steht als Mahnmal für die getöteten Jesiden und als Symbol für die Stärke derer, die überlebt haben.“
Gedenkstätte zum Völkermord an den Jesiden
Die „Gedenkstätte für den Völkermord an den Jesiden“, die sich im Dorf Solagh außerhalb der Stadt Sindschar befindet, ist ein Denkmal für diejenigen, die während des Völkermords durch den IS gelitten haben und gestorben sind. Sie ist auch ein Ort des Gedenkens und der Heilung für die Familien, die nie wieder mit ihren Angehörigen vereint sein werden.
Das Gedenkprojekt wurde von Nadia's Initiative (NI) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) unter Mitwirkung von Überlebenden und der örtlichen Gemeinschaft sowie mit Unterstützung eines jesidischen Architekten umgesetzt. Die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) hat die Gedenkstätte finanziert.
Die Gedenkstätte befindet sich in der Nähe des so genannten „Grabes der Mütter“, wo viele ältere jesidische Frauen ermordet wurden, und ist ein Zeugnis für einige der schrecklichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Geschichte. Während die jesidische Gemeinschaft den Wiederaufbau nach dem Völkermord fortsetzt, stellt die Gedenkstätte eine Form der Gerechtigkeit dar, die Jesiden und andere Minderheiten im Irak dringend benötigen.
Die Gedenkstätte ist die erste ihrer Art in Sindschar. Sie stellt eine wichtige und beklemmende Erinnerung an den generationenübergreifenden Völkermord dar und ehrt die Widerstandskraft der Familien der Opfer.
„Ich empfand es als wichtig, dass es genau hier steht und über die Gräber der Mütter wacht. Es war genau hier, wo meine eigene Mutter - zusammen mit vielen anderen - zurückgelassen, aber nie vergessen wurde.“
Die Einweihung der Gedenkstätte für den Völkermord an den Jesiden
Die Gedenkstätte wurde am 18. Oktober 2023 im Rahmen einer von Nadia’s Initiative und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) organisierten Veranstaltung eingeweiht. An der Veranstaltung nahmen Überlebende und die lokale Gemeinschaft, Regierungsvertreter und diplomatische Vertreter aus dem Irak teil.
Nadia Murad hielt bei der Eröffnungszeremonie eine Rede, in der sie die irakische Regierung aufforderte, mehr für die Jesiden zu tun. Sie hob die Bedeutung der Gedenkstätte hervor. Diese erinnere daran, wie tief die Menschheit sinken kann, sei aber auch ein Zeugnis für die Stärke und Widerstandsfähigkeit der jesidischen Gemeinschaft, die ihr Leben nach dem Völkermord wieder aufbaut. Das „Grab der Mütter“, das sich in der Gedenkstätte befindet, ist der Ort, an dem Nadias eigene Mutter vom IS getötet wurde.



